Brand Factory Group

Freitag, 31. Juli 2009

Kurz und gut

Die Mär von der Anzeige OHNE Änderungen

Heute lassen wir die Korken knallen ... Ok, das passiert in den heiligen Hallen der Brand Factory häufiger mal kurz vor Feierabend, wenn das Wochenende schon freudig um die Ecke schielt. Aber heute ist ein besonderer Tag. Warum? Eine Anzeige ist den Druck gegangen. „Heey“ und „Waaahnsinn“ höre ich Sie jetzt sagen. Jaja... ich höre Ihren Unterton... aber wenn ich es mir recht überlege, sollten wir jedesmal darauf anstoßen, wenn ein Job abgeschlossen wird ... aber dieser Job ... ich bin immer noch sprachlos.

Es trug sich zu, dass am späten Freitag Nachmittag ein Briefing des Kunden in die Kreation geweht kam. Erstes Layout bitte am Montag. Klar kann man das Wochenende nutzen – muss man aber nicht. Und da am Freitag Nachmittag meine Brainstorming-Zellen schon zuhause auf der Terrasse saßen und mich gerade anriefen, wann ich denn endlich nach Hause käme, fiel das Meeting schon ein wenig mager aus. Ich schätze, Bernies Zellen waren auch schon irgendwo mit nem Jackie-Cola in der Hand am Feiern (aber das tun sie ja sowieso immer)

Also was fällt einem ein wenn man zum ersten Heimspiel der Saison eine Sponsorenanzeige im Stadionmagazin schalten soll? Übrigens heißen wir die Mainzer, denn um die geht es hier, natürlich herzlich Willkommen zurück in der Bundesliga und auch wenn ich Fußball ja eigentlich nicht mag, tief in mir schlägt ein Mainzer Herz. (Hoffentlich wird mir das nun inmitten all dieser Eintracht-Fans nicht zum Verhängnis ... nur der Boss steht auf diesen elitären Verein aus dem Süden – buuuh!)

Also da saßen wir nun, ein Texter und ein Krea .... ooops ... zwei Kreative – ein Texter und ein Arter und hatten kein Budget, keine Zeit, also eigentlich wie immer wenn ich so darüber nachdenke. Nun denn, um der Überschrift genüge zu tun – es kamen dann doch 3 Ideen dabei heraus. Und Bernie, auch wenn Du nun im Nachhinein etwas grummelig zu mir rübergeschaut hast, weil deine Favoriten abgeschossen wurden, so steckt auch in diesem Motiv deine Seele, denn wir kamen schlussendlich doch gemeinsam drauf. Es lebe das Brainstorming. Hurra!

Und um der Überschrift noch einmal genüge zu tun – denn deshalb steht sie ja auch da – kommt jetzt noch das Highlight: Beratung: CHECK! ... Kunde: CHECK! ... Rechtsabteilung: CHECK! ... Lektorat: CHECK! ... Ab in die Litho .... äääähm ... Änderungen? Wo waren die Änderungen? Ich werde es Ihnen verraten: Es. Gab. Keine. Einzige. Und seither ticken die Uhren hier nun anders. Heute ist Tag 1 nach dem Job OHNE Änderungen. Wie ein Mysterium hallt es hier durch die Büros: „Hast du schon gehört vom Job OHNE Änderungen?“ Gibt es beim ADC eigentlich eine Kategorie für abgeschlossene Jobs OHNE Änderungen? Ich will so einen Nagel. Damit häng ich mir dann zuhause die Anzeige auf.

Liebe Spieler von Mainz 05, jetzt liegt es Euch. Wir drücken euch die Daumen, dass in dieser Saison alles so glatt läuft, wie dieser Job bei uns.

Dienstag, 30. Juni 2009

Momentaufnahme

36°C im Schatten setzt anscheinend jedem zu.

Wenn man sich vorm Hitzestau nicht mehr retten kann, vergisst man beim Sprung von Ventilator zu Ventilator gemeinhin die besten Freunde des Beraters: PC und PowerPoint. Dabei setzt die Hitze anscheinend auch ihnen gehörig zu. Ein jetzt schon legendäres Fundstück des internen Mailverkehrs:

Dienstag, 12. Mai 2009

Inside Rödelheim

Folge 1 – Total Eddie

Wenn man ehrlich ist, ist Rödelheim nicht gerade der Platz an dem sich das glamouröse Werbeleben der Mainmetropole abspielt. Sanierungsbedürftiger Siedlungsbau, feuchte Fassaden und düstere Destillen wohin das Auge blickt. Doch es gibt Lichtblicke.

Das total.Rödelheim gehört definitiv
dazu. Und mit ihm Eddie: Bartender, Pilsdealer und Cocktailkoryphäe. Was Eddie nach Rödelheim verschlagen hat, weiß man nicht so genau. Was er hier leistet umso mehr. Eddie gibt mit seinem Total Rödelheim denjenigen ein Zuhause, die sich an ranzigen Pommesbuden satt gesehen und gegessen haben. Die das Sortiment der Rewes, Lidls und Teguts auswendig kennen und die keinen Fuß nach Rödelheim setzen würden, wären hier nicht so viele Agenturen ansässig.

Eddies Angebot kennt man zwar auch schnell auswendig, jedoch aus freien Zügen, nicht, weil man keine andere Wahl hat. Hier gibt es neben vielen hausgemachten Speisen leckere Tapas, Cocktails, Fritz-Kola und, zur Freude im Sommer, einen Hinterhofgarten mit Biertischen, einem Pool und der Ruhe für Afterwork-Brainstormings oder das eine oder andere Feierabendbier. Wer gar nicht abschalten kann, bekommt von Eddie das Passwort, um sich in das Hinterhof-W-Lan einzuloggen. Lieb fragen vorausgesetzt.

Kleiner Tipp: Wer seinen Blick von der Schaumkrone seines Beck’s zu den Baumkronen in Eddies Garten wandern lässt, kann mit ein bisschen Glück den schönsten Sternenhimmel über Frankfurt bewundern. Selbst dann, wenn die eigenen Lichter noch nicht ganz an sind.

Adresse:
total.Rödelheim
Alexanderstraße 42
60489 FFM-Rödelheim
www.totalroedelheim.de

Montag, 11. Mai 2009

Rätsel - Part 2

Die Auflösung

Überragende Teilnehmerquote – überraschende Antworten! Tja, der Kreativität waren auch da keine Grenzen gesetzt. Das faire Losverfahren hat uns einen glücklichen Gewinner beschert: Stephan Puma heißt der Glückliche. Und unter uns: er hat es sich mit seinem Gewinn schon richtig gemütlich gemacht (s.u.).




Allen Teilnehmern noch einmal vielen Dank fürs Mitmachen. Ach ja, die Lösung für alle Nixblicker: Birne Maja.

Genießt die Woche!
Das BF Rätsel-Team

Freitag, 17. April 2009

Rätsel - Part 1

Fallobst oder ein Fall für die Klapse?

Wir verbuchen das mal unter der Rubrik Wissenswertes – denn heute wollen wir von Euch wissen: Um was handelt es sich auf diesem Bild?


Anlass zu diesem kleinen Bildchen, war ein Witz, der heute von einem in der (intern Elfenbeinturm genannten) Kreation anwesenden Berater zum Besten gegeben wurde. Zitat Kreation: „Das ist doch mal ein Comic wert“. Natürlich wurde dies auch gleich mit bunten Stiften in die Tat umgesetzt. Wo man schon mal da ist...

Auf die Anregung hin, ob das nicht lieber der Berater selbst malen sollte – „Das sieht ja dann bestimmt voll lustig aus!“ – wurde ihm schlecht und er musste gehen. Runde Formen in Excel – na ja, man darf ihm das nicht übel nehmen. Außerdem hatte er, laut eigenem Bekunden, immer schon eine 4 in Kunst. Na sicher, auch schon vor der Einschulung. Is' klar.

Also, um den Bogen zu schließen: um was handelt es sich hier? Wir loben als Gewinn 1 Zigarette und 1 Bier aus! Wer nicht raucht und nicht trinkt, dem ist eh nicht mehr zu helfen (Sorry, Lena). Ach ja: Vom Gewinnspiel ausgeschlossen sind Lena und Katrin.

Kleiner Tipp Nr.1: Nein, es ist keine adipöse Frau.

Antworten – oder auch Fragen – bitte per Mail senden!

Donnerstag, 16. April 2009

Moin oder Main?

Die Kreative Diffusion vom Norden in den Süden.

Eines ist ja wohl klar: Kreative Agenturen gibt es nur in Hamburg. Kreative Menschen nur in Berlin. So sehen es jedenfalls die einschlägigen Interviewpartner der noch einschlägigeren Fachpresse. „...deshalb haben wir ein Büro in Berlin eröffnet.“ und „...sind somit mit einem Hotshop am kreativen Hotspot vertreten.“ liest man an allen Ecken und Kanten.

Frankfurt wird im Allgemeinen vergessen. Kein Wunder. Die Hamburger Schule hat der Frankfurter Schule den Rang abgelaufen. Und die in Berlin sitzenden kreativen Hochstapler bringen es auf mehr Höhenmeter, als Frankfurts gesamte Skyscraper im Bankenviertel. Zugegeben: Schön ist beides nicht.

Doch hat sich in Frankfurt in den letzten Jahren ein Pool kreativer Menschen gebildet, der es mit den vermeintlich weltoffenen Kreativschmieden in Hamburg und den multikulturellen Kreativen Berlins aufnehmen kann. Der Versuch eines Vergleichs:

Straßenschlachten
Stammen aus Frankfurt. Obwohl sich die Adaption der Hamburger sehen lassen kann. Vorsicht: Nicht verwechseln mit Straßenschluchten!

Beachclubs
Kommen aus Frankfurt. Heißen hier nur etwas bodenständiger Sandkästche und liegen in Sachsenhausen statt am Main.

Szeneviertel
Der Begriff wurde geprägt in Frankfurt. Waren um den Bahnhof und die Hauptwache angesiedelt. Prägendes Erkennungszeichen der Bewohner: Gürtel am Arm.

Techno
Sven Väth ist nicht nur Frankfurter. Er ist der Godfather of techno in Deutschland und Wegbereiter für alle Elektro-Hipster in Berlin und Hamburg.

Tor zur Welt
Wenn auch von den Römern erfunden, stammt der Begriff aus Frankfurt und Umgebung. Er bezeichnete die regelmäßigen Durchgänge im Limes.

Noch fragen? Dann mailt uns!

Donnerstag, 9. April 2009

Der Umwelt zuliebe?

3-Liter-Autos und ihre Nebenwirkungen auf Männer.

Hamburg. Oder Köln-Bonn. Auf jeden Fall war es am Taxistand eines großen deutschen Flughafens. Sehen auch alle gleich aus. Zwei Werber unterhalten sich. Zeit musste überbrückt werden.

Werber 1: „Hab mir jetzt ’ne 3-Liter-Kiste geholt.“

Werber 2: „Mmh?“

Werber 1: „Ganz schön schickes Teil!“

Werber 2: „Ja, großartig! Hab auch eins. Huiuiui!“

Werber 1: „Mmh?“

Werber 2: „Jupp. Hat jeden Schnickschnack drin. Naja, außer ’ner Parkhilfe.“

Werber 1: „Hehehe...“

Werber 2: „Aber das Ding geht ab wie Sau!“

Werber 1: „...?!?“

Werber 2: „Ich sach Dir – ein Mordsgeschoss! Liegt wie’n Brett auf der Gasse. Frisst sich regelrecht über die Straße, und nimmt jede Kurve! Auch noch bei 250 Sachen. Ich sach Dir: der Hammer!!!“

Werber 1: „Aber mit 3-Lit..."

Werber 2: „Ja genau! 3 Liter, Alter! Muuuuäääähhhhm! 270 PS! Diesel! Is eigentlich kein Auto, is’n Rammbock...! Weißte!"

Werber 1: „Ähm. Ich meinte eigentlich 3 Liter Verbrauch...“

Werber 2: „Taxi!“

Werber 2 wurde seit dem nicht mehr gesehen. Manche munkeln, dass sich einfach vor den Augen seines Kollegen in Luft aufgelöst hat. Einige Taxifahrer erzählen sich beim Feierabendbier von dem Irren, der sich von einem Taxi in ein kleines Bergnest am Ural hat fahren lassen. Er soll da bis heute als Einsiedler leben. Selbstversorger. Die einzige 3-Liter-Schüssel, die er noch hat, benutzt er zum Wasserholen am Dorfbrunnen.

Werber 1 hat es nicht viel besser getroffen. Erst seit einer Woche kann er wieder normal sprechen. Ohne zu lachen. Er hat nächste Woche einen plastischen OP-Termin, bei dem die Ärzte versuchen ihm das Grinsen wieder aus dem Gesicht zu operieren. Ein Angebot von Warner Brothers hat er in letzter Sekunde dankend ausgeschlagen. Heath Ledger musste für ihn die Rolle des Jokers in Batman übernehmen.

Donnerstag, 26. März 2009

Alles, nichts, oder?

Vom Leben und Streben des Art-Direktors.

Wer kennt sie nicht, die blassen Gestalten, leidlich -zusammengehalten von ein wenig Designerstoff, Koffein und dem Glauben an die eine, die bessere Idee. Mein Name tut hier nichts zur Sache, nur so viel: Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Das ist schon viel Privatleben für jemanden meiner Zunft. Denn meistens friste ich mein Dasein hinter einem, zugegeben schicken Stück kalifornischer Technik und versuche das, was viele schon im Ansatz in den Wahnsinn treiben würde, nämlich aus einer Idee etwas, wenn nicht Greifbares, so doch Sichtbares zu machen.

Meistens ein Bild, deswegen ja auch das „Art“ in der Berufsbezeichnung. Das steht eben nicht für „so ’ne Art Direktor“, sondern für Kunst und das kommt nicht vom Können, sondern vom Versuchen und so sind auch meine Tage geprägt von Versuchen. Den Versuchen nämlich, meinen Mitmenschen (Beratern, Kunden und sonstigen Ungläubigen) zu vermitteln, was ich mir denn in meinem verklebten Kreativgehirn jetzt wieder ausgedacht habe – und um es vorwegzunehmen: Nein, ich weiß nicht, was das jetzt wieder kostet.

Wo wir bei den Kosten sind, was nichts kostet, ist auch nichts wert, so oder so ähnlich hat das schon mein Opa formuliert. Gut, der hatte keine Ahnung von Werbung, aber das musste er auch nicht. Wie jeder weiss, ist in der Werbung manches anders und vieles ganz anders, denn unsere (sprich des ADs) Uhren ticken oft nicht richtig, um nicht zu sagen: falsch. -Dafür können wir aber nichts. Schuld ist eine durch zu häufige Nachtarbeit, verursachte eklatante Störung der inneren Uhr und ein schlichtes Fehlen von Zeitgefühl.

Dies hängt, zur Freude von Kunde und Geschäftsleitung, damit zusammen, dass, wenn er so völlig abgetaucht ist in seine komische, bunte, sauerstoffarme AD-Welt, er seine Umwelt schlicht vergisst. Und wenn er die -vergessen hat, weiß er auch nicht, wie lang er dafür gesessen hat – meistens länger, als man es berechnen kann und es für die Beziehung gut wäre. Aber dafür leben und streben, layouten und grübeln wir, die Pixelschubsen, die Vectorwizards und Typomaniacs.

Geht liebevoll mit dem um, was wir schaffen, denn wir hängen dran. Seht es uns nach, wenn wir, wie eine Löwenmutter, um unsere Ideen kämpfen. Bitte sagt nie wieder: Das sind doch die, die die bunten Bildchen machen. Das stimmt zwar zum Teil, will aber keiner hören. Denn wir sind manchmal auch, wie Diven so sind, zickig. Und wenn ich, kleiner AD, groß bin, werde ich CD und was der macht, davon beim nächsten Mal mehr.

Freitag, 13. März 2009

Pausenlos arbeiten ist ungesund!

Bleibt die Frage: Woher die Pausen nehmen?

Das ist zugegeben manchmal gar nicht so einfach. Gut, dass Sie ein paar kreative Menschen wie uns kennen. Daher ausnahmsweise an dieser Stelle unser bewährter Pausen-Ratgeber für den langen 8-Stunden-Tag kreativ tätiger Agentur-Menschen:

- Die Morgens-Ankomm-Pause
- Die Frühstückspause
- Die Zigaretten-Pause
- Die Pause danach
- Die Müsli-Pause
- Die Zigaretten-Pause
- Die „Wo ist denn die Gala?“-Pause
- Die Zwischendurch-Pause
- Die Naturkost- Raspel-Pause
- Die „Ich muss mal“-Pause
- Die Privatanruf-Pause
- Die Zigaretten-Pause
- Die gemeine Arbeitspause
- Die „Weißt Du schon?“-Pause
- Die Zigaretten-Pause
- Die Aldi-Einkauf-Pause
- Die Koch-Pause
- Die Essenspause
- Die After-Mittagessen-Pause
- Die Zigaretten-Pause
- Die Nachmittags-Pause
- Die „Happy Birthday“-Pause
- Die Baby-Pause
- Die Spätnachmittags-Pause
- Die “Deine Oma ist dran“-Pause
- Die Zigaretten-Pause
- Die Sonnenuntergangs-Pause
- Die Durchschnauf-Pause
- Die Zigaretten-Pause
- Die Vorabend-Pause
- Die Burn-out-Syndrom-Pause
- Die Zigaretten-Pause
- Die Vorfeierabend-Pause
- Die Final-Pause

Montag, 2. März 2009

Inglorious Basterds

Werbung im Schatten von Quentin Tarantino

Wenn Leichenteile durch die Luft propellern wie ein Bell UH-1 Helikopter, ein 69er Dodge Charger sowie ein 73er Ford Mustang die Hauptrolle spielen und jeder vom Big Kahuna Burger schwärmt, dann befindet man sich in der Welt von Quentin Tarantino. Oder?

Möchte man meinen. Doch noch vielmehr befindet man sich in der Welt der heroisierten Marken und Must-Haves. Während im normalen Film sich der Umgang mit Marken je nach Produktion ändert und deren Hersteller mal wegen Schleichwerbung angeprangert, mal wegen perfekt inszeniertem Productplacement hochgejubelt werden, feiert der Meister des hochkarätigen Trashs nicht nur mit jedem Film seine persönliche Hommage an das Kino vergangener Tage. Nein. Er inthronisiert die Marke an sich als heimlichen Helden.

Wer hat nach Death Proof nicht seine bis dahin vergessene Liebe zu den pferdestarken Musclecars der Testosteronschmieden Ford und Dodge wiederentdeckt. Wer nicht wieder sein altes, obwohl immer triefendes Zippo wieder aus dem Schuhkarton gekramt, nachdem er Mr. Blonde in Resorvoir Dogs gesehen hatte. Diese Filme stiften Identifikation. Sie haben die Macht Marken zu bilden, wiederzubeleben und aus der Schublade der Vergessenheit wieder ans Tageslicht zu befördern.

Doch woher kommt diese Macht? Es sind die Geschichten. Es sind die Bilder. Es ist das ungebremste Wollen, Helden zu erschaffen – materiell wie immateriell. Gut wie Böse. Es ist aber auch gerade diese Macht, die uns vor Augen hält, was Werbung oft genug nicht schafft: Identifizierung zu stiften. Kein Wunder – denn der glückliche, erfüllte Familienvater mit Zeit für Beruf, Familie, Hobbies, Freunde und dem glücklichen Händchen für Selbstverwirklichung beim Modellflugzeugebauen mit seinem Sohn existiert nicht.

Sollte uns das Sorgen machen? Vielleicht. Aber wenn dann erst nach dem nächsten Tarantino.

Montag, 23. Februar 2009

Und führe mich nicht in Versuchung

Wortspiele die keiner mehr sehen Cannes (Ach, Mist!)

„Denken Sie jetzt bloß nicht an einen Apfel!“ ist mit Sicherheit der beste Weg jemandem das Bild eines rotbäckigen Apfels mit morgenfrischen Tautropfen vors imaginäre Auge zu zaubern. Probieren Sie’s aus. Klappt garantiert. Genauso funktioniert der Ortsname Cannes bei Textern.

Da in diesem Zusammenhang schon getextet und gekalauert wurde, was das Wörtchen Cannes hergibt, an dieser Stelle mal was Neues: Die BRAND FACTORY schickt jetzt nicht mehr ihre Kampagnen nach Cannes, sondern ihre Kunden. So geschehen mit KitKat Senses von Nestlé, für deren Kooperation mit Pro Sieben ein eigenes Gewinnspiel entwickelt werden sollte.

Gesagt, getan und noch bis Ende März unter www.kitkatsenses.de zu bewundern.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Stille Post

Womit verbringt eigentlich ein Redakteur seinen Tag?

Sagen wir mal der Redakteur einer Fachzeitschrift, die sich selbst den Titel „Der internationale Nachrichtendienst der Kommunikationsbranche“ gegeben hat. Man weiß es nicht so genau. Sie vermuten lesen? Määäp – falsch. Jedenfalls keine Pressemitteilungen. Noch ein Versuch: recherchieren? Määäp – wieder falsch. Dabei sind Informationen doch so einfach zugänglich heute.

Zum Beispiel bei der Konkurrenz. Man muss nur einmal den Blick über den eigenen Tellerrand erheben und über den Horizont schweifen lassen, um zu erfahren, was außerhalb der eigenen vier Bürowände vor sich geht. Dort erfährt man dann erstaunliche Sachen: Etwa die, dass die Agentur Bates, die man gerade noch als heißen Kandidaten im Klassik-Pitch um unseren Kunden Valess gehandelt hat, schon seit 2003 ihr deutsches Büro geschlossen hat (horizont.net, 23.10.2003).

Um noch einmal auf das Lesen zu sprechen zu kommen. Unsere Pressemitteilungen sind einfach formuliert. Kurze Sätze, präzise Informationsvermittlung. Mag sein, dass das dem einen oder anderen Redakteur zu einfach ist. Kein Problem: ein paar Füllwörter hier und da rein, ein bisschen Spannung dazu. Fertig. Hat ja keiner was dagegen. Wie dann aber aus

„BRAND FACTORY Communications [...] entwickelt die kreative Kampagne“ (unsere Pressemitteilung)

ein

„Welche Agentur die Kommunikation dann betreuen könnte, steht noch nicht fest“ (Kontakter, 02.02.2009)

werden kann, konnte sogar unser Textpraktikant nicht nachvollziehen. Und er ist echt ein guter.

Gehen wir noch einmal der Frage vom Anfang nach, bleibt eigentlich nur noch das Schreiben. Dass man es da ohne zu lesen und zu recherchieren mit der Wahrheit nicht immer ganz so genau nimmt... na ja.

Wir finden jedoch, wenn schon Stille Post spielen, dann doch bitte auf altmodische Weise: und zwar verbal. Für Rückfragen stehen wir deshalb gerne Rede und Antwort unter +49 69 907496-15.

Mittwoch, 28. Januar 2009

Was mache ich hier eigentlich?

Von der Sinnlosigkeit von Führhunden für Blindtexte.

Zack! An meiner allmorgendlichen Stamm-Ampel haut mir ein rot-weißer Stock mit an der Spitze aufgeflanschtem Uni-Hockey-Ball gegen den Knöchel. Ein blinder Mitbürger erscheint in meinem Sichtfeld. Mich sollte er im Radius seines Urzeit-Echolots eigentlich auch wahrgenommen haben – eine Entschuldigung vernehme ich jedoch nicht. Vielleicht ist er ja zu seinem Unglück auch noch Stumm, denke ich etwas mitleidig.

Noch während des sonoren Klackens der Ampel klingelt sein Handy. Stumm scheidet also aus – taub hake ich schnell mit ab. In dem kurzen Gesprächsfetzen, den ich mitbekomme, geht es um Buyouts, Layouts und Druckkosten. Ein Werber, mutmaße ich so im Stillen, während das sonore Klacken schlagartig in ein schräges Brummen wechselt.

Ich verweile. Er enteilt mit seinem wild pendelnden Platz-da-Stab. Mit Blinden hatte ich in der Werbung bis jetzt eigentlich nur in Textform zu tun. Kurz, lang, lustig, ernst oder in fremden Sprachen, die keinen Sinn machten. Mussten Sie ja auch nicht. Jedoch eines waren sie immer: ein steter Quell fröhlicher Kurzweile.

Mein Knöchel schmerzt. Und während ich dem Pendler nicht nur die Pest an den Hals, sondern auch einen Blindenführhund an die Hand wünsche, geht meine Fantasie mit mir durch und ich frage mich, ob es auch Führhunde für Blindtexte gibt, wer die eigentlich schreibt und ...

Da kommt plötzlich der wilde Holzstock-Echolot-Schwinger zurück, stellt sich neben mich und schaut mir durch seine verspiegelte Sonnenbrille tief in die Augen. Als das schräge Brummen wieder in ein Klacken überspringt fragt er mich, ob er mir über die Straße helfen soll. Er hätte bemerkt, dass ich nicht losgegangen wäre und er würde sich hier auskennen und helfe einem Leidensgenossen gerne weiter.

Sprachlos starre ich ihn an und versinke ob meiner fiesen Gedanken vor Scham im Erdboden. Die Idee mit den Führhunden für Blindtexte finde ich trotzdem lustig – und nehme mir vor sie bei der nächst besten Gelegenheit textlich zu verarbeiten. Als das sonore Klacken in ein schräges Brummen wechselt hakt er mich ein und geht mit mir über die Straße. Wahrscheinlich denkt er, ich sei zu meinem Unglück auch noch stumm.

Montag, 26. Januar 2009

Wem vertrauen die Europäer?

Was Umfragen so alles zu Tage fördern...

Reader´s Digest befragte 2008 die Einwohner Europas*, welchen Berufsgruppen bzw. Institutionen sie am meisten vertrauen - und brachte sehr viel Überraschendes, teilweise Unglaubliches zu Tage.

Gewinner war die Feuerwehr knapp gefolgt von den Piloten, Apothekern, Krankenschwestern und Ärzten - also alles Berufe, an denen Leib und Leben hängen kann. So weit die Normalität!

Überraschend, dass bei der europaweiten „Vertrauensvergabe“ die Polizei nach Lehrern und Landwirten erst auf Platz 8 und die Meteorologen schon auf Platz 9 landeten - noch vor Pfarrern (Platz 10) und Richtern (Platz 11). (Die Wetterfrösche stehen also trotz mannigfaltiger Fehl- Vorhersagen hoch im Kurs.)

Apropos Richter: Die ehrenwerten Herren rangieren in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Taxifahrern - kaum zu glauben, wer da wem vertraut. (Die Anwälte übrigens liegen um 5%-Punkte hinter den Taxis auf Platz 13.)

Das Schlussquartett bilden die Fußballer (Rang 17), Gewerkschaftler, Autoverkäufer und - wen wundert´ s? - die Politiker mit beschämenden 7% und Rang 20 – die „Volksvertreter“ das Schlusslicht in der Vertrauens- Hitliste Europas.

Werber und Verkaufsförderer tauchen in dieser Liste erst gar nicht auf...


* Größte Verbraucherstudie Europas, 25.000 Bürger aus 15 Ländern

Freitag, 23. Januar 2009

In die Pfanne gehauen

Das Making-Of unseres neuesten Photo-Shootings!



Es ist geschafft! Unser neuestes Baby hat das Licht der Welt erblickt: Das Making-Of unseres Photo-Shootings mit Anni Friesinger für unseren Kunden Campina Valess aus Holland. Viel Spaß beim anschauen!

By the way: Danke an Jean-Marc, den Jungs von LSCC und nicht zuletzt unserem Kunden! :-)
Groetjes!